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А  Б  В  Г  Д  Е  Ж  З  И  Й  К  Л  М  Н  О  П  Р  С  Т  У  Ф  Х  Ц  Ч  Ш  Щ  Э  Ю  Я  A-Z

 

Denn den Advokaten – und selbst der Kleinste kann doch die Verh?ltnisse wenigstens zum Teil ?bersehen – liegt es vollst?ndig ferne, bei Gericht irgendwelche Verbesserungen einf?hren oder durchsetzen zu wollen, w?hrend – und dies ist sehr bezeichnend – fast jeder Angeklagte, selbst ganz einf?ltige Leute, gleich beim allerersten Eintritt in den Proze? an Verbesserungsvorschl?ge zu denken anfangen und damit oft Zeit und Kraft verschwenden, die anders viel besser verwendet werden k?nnten. Das einzig Richtige sei es, sich mit den vorhandenen Verh?ltnissen abzufinden. Selbst wenn es m?glich w?re, Einzelheiten zu verbessern – es ist aber ein unsinniger Aberglaube –, h?tte man bestenfalls f?r k?nftige F?lle etwas erreicht, sich selbst aber unerme?lich dadurch geschadet, da? man die besondere Aufmerksamkeit der immer rachs?chtigen Beamtenschaft erregt hat. Nur keine Aufmerksamkeit erregen! Sich ruhig verhalten, selbst wenn es einem noch so sehr gegen den Sinn geht! Einzusehen versuchen, da? dieser gro?e Gerichtsorganismus gewisserma?en ewig in der Schwebe bleibt und da? man zwar, wenn man auf seinem Platz selbst?ndig etwas ?ndert, den Boden unter den F??en sich wegnimmt und selbst abst?rzen kann, w?hrend der gro?e Organismus sich selbst f?r die kleine St?rung leicht an einer anderen Stelle – alles ist doch in Verbindung – Ersatz schafft und unver?ndert bleibt, wenn er nicht etwa, was sogar wahrscheinlich ist, noch geschlossener, noch aufmerksamer, noch strenger, noch b?ser wird. Man ?berlasse doch die Arbeit dem Advokaten, statt sie zu st?ren. Vorw?rfe n?tzen ja nicht viel, besonders wenn man ihre Ursachen in ihrer ganzen Bedeutung nicht begreiflich machen kann, aber gesagt m?sse es doch werden, wieviel K. seiner Sache durch das Verhalten gegen?ber dem Kanzleidirektor geschadet habe. Dieser einflu?reiche Mann sei aus der Liste jener, bei denen man f?r K. etwas unternehmen k?nne, schon fast zu streichen. Selbst fl?chtige Erw?hnungen des Prozesses ?berh?re er mit deutlicher Absicht. In manchem seien ja die Beamten wie Kinder. Oft k?nnen sie durch Harmlosigkeiten, unter die allerdings K.s Verhalten leider nicht geh?re, derartig verletzt werden, da? sie selbst mit guten Freunden zu reden aufh?ren, sich von ihnen abwenden, wenn sie ihnen begegnen, und ihnen in allem m?glichen entgegenarbeiten. Dann aber einmal, ?berraschenderweise ohne besonderen Grund, lassen sie sich durch einen kleinen Scherz, den man nur deshalb wagt, weil alles aussichtslos scheint, zum Lachen bringen und sind vers?hnt. Es sei eben gleichzeitig schwer und leicht, sich mit ihnen zu verhalten, Grunds?tze daf?r gibt es kaum. Manchmal sei es zum Verwundern, da? ein einziges Durchschnittsleben daf?r hinreiche, um so viel zu erfassen, da? man hier mit einigem Erfolg arbeiten k?nne. Es kommen allerdings tr?be Stunden, wie sie ja jeder hat, wo man glaubt, nicht das geringste erzielt zu haben, wo es einem scheint, als h?tten nur die von Anfang an f?r einen guten Ausgang bestimmten Prozesse ein gutes Ende genommen, wie es auch ohne Mithilfe geschehen w?re, w?hrend alle anderen verlorengegangen sind, trotz allem Nebenherlaufen, aller M?he, allen kleinen, scheinbaren Erfolgen, ?ber die man solche Freude hatte. Dann scheint einem allerdings nichts mehr sicher, und man w?rde auf bestimmte Fragen hin nicht einmal zu leugnen wagen, da? man ihrem Wesen nach gut verlaufende Prozesse gerade durch die Mithilfe auf Abwege gebracht hat. Auch das ist ja eine Art Selbstvertrauen, aber es ist das einzige, das dann ?brigbleibt. Solchen Anf?llen – es sind nat?rlich nur Anf?lle, nichts weiter – sind Advokaten besonders dann ausgesetzt, wenn ihnen ein Proze?, den sie weit genug und zufriedenstellend gef?hrt haben, pl?tzlich aus der Hand genommen wird. Das ist wohl das ?rgste, das einem Advokaten geschehen kann. Nicht etwa durch den Angeklagten wird ihnen der Proze? entzogen, das geschieht wohl niemals, ein Angeklagter, der einmal einen bestimmten Advokaten genommen hat, mu? bei ihm bleiben, geschehe was immer. Wie k?nnte er sich ?berhaupt, wenn er einmal Hilfe in Anspruch genommen hat, allein noch erhalten? Das geschieht also nicht, wohl aber geschieht es manchmal, da? der Proze? eine Richtung nimmt, wo der Advokat nicht mehr mitkommen darf. Der Proze? und der Angeklagte und alles wird dem Advokaten einfach entzogen; dann k?nnen auch die besten Beziehungen zu den Beamten nicht mehr helfen, denn sie selbst wissen nichts. Der Proze? ist eben in ein Stadium getreten, wo keine Hilfe mehr geleistet werden darf, wo ihn unzug?ngliche Gerichtsh?fe bearbeiten, wo auch der Angeklagte f?r den Advokaten nicht mehr erreichbar ist. Man kommt dann eines Tages nach Hause und findet auf seinem Tisch alle die vielen Eingaben, die man mit allem Flei? und mit den sch?nsten Hoffnungen in dieser Sache gemacht hat, sie sind zur?ckgestellt worden, da sie in das neue Proze?stadium nicht ?bertragen werden d?rfen, es sind wertlose Fetzen. Dabei mu? der Proze? noch nicht verloren sein, durchaus nicht, wenigstens liegt kein entscheidender Grund f?r diese Annahme vor, man wei? blo? nichts mehr von dem Proze? und wird auch nichts mehr von ihm erfahren. Nun sind ja solche F?lle gl?cklicherweise Ausnahmen, und selbst wenn K.s Proze? ein solcher Fall sein sollte, sei er doch vorl?ufig noch weit von solchem Stadium entfernt. Hier sei aber noch reichliche Gelegenheit f?r Advokatenarbeit gegeben, und da? sie ausgen?tzt werde, dessen d?rfe K. sicher sein. Die Eingabe sei, wie erw?hnt, noch nicht ?berreicht, das eile aber auch nicht, viel wichtiger seien die einleitenden Besprechungen mit ma?gebenden Beamten, und die h?tten schon stattgefunden. Mit verschiedenem Erfolg, wie offen zugestanden werden soll. Es sei viel besser, vorl?ufig Einzelheiten nicht zu verraten, durch die K. nur ung?nstig beeinflu?t und allzu hoffnungsfreudig oder allzu ?ngstlich gemacht werden k?nnte, nur so viel sei gesagt, da? sich einzelne sehr g?nstig ausgesprochen und sich auch sehr bereitwillig gezeigt haben, w?hrend andere sich weniger g?nstig ge?u?ert, aber doch ihre Mithilfe keineswegs verweigert haben. Das Ergebnis sei also im ganzen sehr erfreulich, nur d?rfe man daraus keine besonderen Schl?sse ziehen, da alle Vorverhandlungen ?hnlich beginnen und durchaus erst die weitere Entwicklung den Wert dieser Vorverhandlungen zeigt. Jedenfalls sei noch nichts verloren, und wenn es noch gelingen sollte, den Kanzleidirektor trotz allem zu gewinnen – es sei schon verschiedenes zu diesem Zweck eingeleitet –, dann sei das Ganze – wie die Chirurgen sagen – eine reine Wunde, und man k?nne getrost das Folgende erwarten.
In solchen und ?hnlichen Reden war der Advokat unersch?pflich. Sie wiederholten sich bei jedem Besuch. Immer gab es Fortschritte, niemals aber konnte die Art dieser Fortschritte mitgeteilt werden. Immerfort wurde an der ersten Eingabe gearbeitet, aber sie wurde nicht fertig, was sich meistens beim n?chsten Besuch als gro?er Vorteil herausstellte, da die letzte Zeit, was man nicht h?tte voraussehen k?nnen, f?r die ?bergabe sehr ung?nstig gewesen w?re. Bemerkte K. manchmal, ganz ermattet von den Reden, da? es doch, selbst unter Ber?cksichtigung aller Schwierigkeiten, sehr langsam vorw?rtsgehe, wurde ihm entgegnet, es gehe gar nicht langsam vorw?rts, wohl aber w?re man schon viel weiter, wenn K. sich rechtzeitig an den Advokaten gewendet h?tte. Das hatte er aber leider vers?umt, und diese Vers?umnis werde auch noch weitere Nachteile bringen, nicht nur zeitliche.
Die einzige wohlt?tige Unterbrechung dieser Besuche war Leni, die es immer so einzurichten wu?te, da? sie dem Advokaten in Anwesenheit K.s den Tee brachte. Dann stand sie hinter K., sah scheinbar zu, wie der Advokat, mit einer Art Gier tief zur Tasse hinabgebeugt, den Tee eingo? und trank, und lie? im geheimen ihre Hand von K. erfassen. Es herrschte v?lliges Schweigen. Der Advokat trank. K. dr?ckte Lenis Hand, und Leni wagte es manchmal, K.s Haare sanft zu streicheln. »Du bist noch hier?« fragte der Advokat, nachdem er fertig war. »Ich wollte das Geschirr wegnehmen«, sagte Leni, es gab noch einen letzten H?ndedruck, der Advokat wischte sich den Mund und begann mit neuer Kraft auf K. einzureden.
War es Trost oder Verzweiflung, was der Advokat erreichen wollte? K. wu?te es nicht, wohl aber hielt er es f?r feststehend, da? seine Verteidigung nicht in guten H?nden war. Es mochte ja alles richtig sein, was der Advokat erz?hlte, wenn es auch durchsichtig war, da? er sich m?glichst in den Vordergrund stellen wollte und wahrscheinlich noch niemals einen so gro?en Proze? gef?hrt hatte, wie es K.s Proze? seiner Meinung nach war. Verd?chtig aber blieben die unaufh?rlich hervorgehobenen pers?nlichen Beziehungen zu den Beamten. Mu?ten sie denn ausschlie?lich zu K.s Nutzen ausgebeutet werden? Der Advokat verga? nie zu bemerken, da? es sich nur um niedrige Beamte handelte, also um Beamte in sehr abh?ngiger Stellung, f?r deren Fortkommen gewisse Wendungen der Prozesse wahrscheinlich von Bedeutung sein konnten. Ben?tzten sie vielleicht den Advokaten dazu, um solche f?r den Angeklagten nat?rlich immer ung?nstige Wendungen zu erzielen? Vielleicht taten sie das nicht in jedem Proze?, gewi?, das war nicht wahrscheinlich, es gab dann wohl wieder Prozesse, in deren Verlauf sie dem Advokaten f?r seine Dienste Vorteile einr?umten, denn es mu?te ihnen ja auch daran gelegen sein, seinen Ruf ungesch?digt zu erhalten. Verhielt es sich aber wirklich so, in welcher Weise w?rden sie bei K.s Proze? eingreifen, der, wie der Advokat erkl?rte, ein sehr schwieriger, also wichtiger Proze? war und gleich anfangs bei Gericht gro?e Aufmerksamkeit erregt hatte? Es konnte nicht sehr zweifelhaft sein, was sie tun w?rden. Anzeichen dessen konnte man ja schon darin sehen, da? die erste Eingabe noch immer nicht ?berreicht war, obwohl der Proze? schon Monate dauerte und da? sich alles, den Angaben des Advokaten nach, in den Anf?ngen befand, was nat?rlich sehr geeignet war, den Angeklagten einzuschl?fern und hilflos zu erhalten, um ihn dann pl?tzlich mit der Entscheidung zu ?berfallen oder wenigstens mit der Bekanntmachung, da? die zu seinen Ungunsten abgeschlossene Untersuchung an die h?heren Beh?rden weitergegeben werde.
Es war unbedingt n?tig, da? K. selbst eingriff. Gerade in Zust?nden gro?er M?digkeit, wie an diesem Wintervormittag, wo ihm alles willenlos durch den Kopf zog, war diese ?berzeugung unabweisbar. Die Verachtung, die er fr?her f?r den Proze? gehabt hatte, galt nicht mehr. W?re er allein in der Welt gewesen, h?tte er den Proze? leicht mi?achten k?nnen, wenn es allerdings auch sicher war, da? dann der Proze? ?berhaupt nicht entstanden w?re. Jetzt aber hatte ihn der Onkel schon zum Advokaten gezogen, Familienr?cksichten sprachen mit; seine Stellung war nicht mehr vollst?ndig unabh?ngig von dem Verlauf des Prozesses, er selbst hatte unvorsichtigerweise mit einer gewissen unerkl?rlichen Genugtuung vor Bekannten den Proze? erw?hnt, andere hatten auf unbekannte Weise davon erfahren, das Verh?ltnis zu Fr?ulein B?rstner schien entsprechend dem Proze? zu schwanken – kurz, er hatte kaum mehr die Wahl, den Proze? anzunehmen oder abzulehnen, er stand mitten darin und mu?te sich wehren. War er m?de, dann war es schlimm.
Zu ?bertriebener Sorge war allerdings vorl?ufig kein Grund. Er hatte es verstanden, sich in der Bank in verh?ltnism??ig kurzer Zeit zu seiner hohen Stellung emporzuarbeiten und sich, von allen anerkannt, in dieser Stellung zu erhalten, er mu?te jetzt nur diese F?higkeiten, die ihm das erm?glicht hatten, ein wenig dem Proze? zuwenden, und es war kein Zweifel, da? es gut ausgehen m??te. Vor allem war es, wenn etwas erreicht werden sollte, notwendig, jeden Gedanken an eine m?gliche Schuld von vornherein abzulehnen. Es gab keine Schuld. Der Proze? war nichts anderes als ein gro?es Gesch?ft, wie er es schon oft mit Vorteil f?r die Bank abgeschlossen hatte, ein Gesch?ft, innerhalb dessen, wie das die Regel war, verschiedene Gefahren lauerten, die eben abgewehrt werden mu?ten. Zu diesem Zwecke durfte man allerdings nicht mit Gedanken an irgendeine Schuld spielen, sondern den Gedanken an den eigenen Vorteil m?glichst festhalten. Von diesem Gesichtspunkt aus war es auch unvermeidlich, dem Advokaten die Vertretung sehr bald, am besten noch an diesem Abend, zu entziehen. Es war zwar nach seinen Erz?hlungen etwas Unerh?rtes und wahrscheinlich sehr Beleidigendes, aber K. konnte nicht dulden, da? seinen Anstrengungen in dem Proze? Hindernisse begegneten, die vielleicht von seinem eigenen Advokaten veranla?t waren. War aber einmal der Advokat abgesch?ttelt, dann mu?te die Eingabe sofort ?berreicht und wom?glich jeden Tag darauf gedr?ngt werden, da? man sie ber?cksichtige. Zu diesem Zwecke w?rde es nat?rlich nicht gen?gen, da? K. wie die anderen im Gang sa? und den Hut unter die Bank stellte. Er selbst oder die Frauen oder andere Boten mu?ten Tag f?r Tag die Beamten ?berlaufen und sie zwingen, statt durch das Gitter auf den Gang zu schauen, sich zu ihrem Tisch zu setzen und K.
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